Kategorie:Ybbs an der Donau

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Beschreibung

Die Stadtgemeinde Ybbs an der Donau befindet sich im Mostviertel im Bezirk Melk, nordwestlich der Mündung der Ybbs unmittelbar an der Donau. Im Gemeindgebiet gibt es die Katastralgemeinden: Donaudorf (1666 Dainerdorff) , Göttsbach (1349 Chöllspach), Sarling (1648 Schmidt zu Särling), Säusenstein und Ybbs. Zu Ybbs gehören die Vorstädte: Angern (1332 „under den vischern daez Ibs“), Piesenegg (1496 Pysnekh) und Trewald (1635 Trebalt ), sowie die Ortschaften Griesheim (1573 als Khresshaim ), Berging, Mitterburg (1456 „Mühle daez dem Pueln“), weiters Reitern, Reitering, Roßberg, Scharlreith, Theinstetten (1339 Tannstetten) und Unterau.

Über den Ursprung der Stadt Ybbs gibt es keine eindeutigen Aussagen. Es gibt Hinweise auf eine keltische Niederlassung auf einem Hügel nahe der Stadt – der Marienhöhe (Erdwall, Opfersteine) .Eine wissenschaftliche Aufarbeitung ist bis jetzt noch nicht erfolgt. Bei Grabungen des Bundesdenkmalamtes in den Jahren 1962 und 1963 kamen im Südosten des Gemeindegebietes bei der Sarlinger Kirche Fundamente eines Vorgängerbaues, Siedlungsgruben und Gräber der Hallstattkultur zu Tage. Ein weiteres Zeugnis aus Vorrömischer Zeit ist ein Bronzeschwert, datiert um 800 v. Christus. Das kaum bekämpfte Vollgriffschwert dürfte ein Opferschwert sein. Es wurde in den 1950igern nahe der Mündung des Ybbsflusses gefunden und befindet sich heute im Stadtmuseum.

Die Römer hatten als Teil des Limes ein Kleinkastell im Mündungsbereich des Ybbsflusses an der Donau errichtet. Bei weiteren Grabungen 2016 wurden in der Ybbser Altstadt Mauerreste freigelegt, die auf den Standort eines Kleinkastells hinweisen. Es erstreckte sich vom heutigen Passauerkasten in gerader Linie über den Hauptplatz bis zur Langen Gasse, von dort im rechten Winkel hinauf zur Herrengasse und wieder zurück zum Donauufer Es soll einem Bewegungsheer als Stützpunkt gedient haben. Ein Bewegungsheer wechselte je nach Notwendigkeit und Gefahrenlage seinen Standort. In einem verlassenen Lager aber, machte sich dann die Zivilbevölkerung breit. Das dürfte auch der Anfang unserer Stadt gewesen sein. Im Laufe der Zeit verschwanden alle römischen Mauern unter den mittelalterlichen Bauten der ständig wachsenden Stadt Ybbs. Das römische Lager geriet in Vergessenheit. Jetzt wurde es wiederentdeckt.

Es gibt auch Hinweise auf eine Römischen Ziegelei. Die Südhänge des Hengstberges sind reich an Lehm. Noch bis ins 20. Jahrhundert bestanden hier 5 Ziegeleien: In Griesheim, Scharlreith, auf dem Kirl, in Donaudorf und an der Hengstbergstraße. In diesem Raum wird die römische Ziegelei vermutet. Die Erzeugnisse wurden weit stromab verfrachtet, wie derartige Funde mit dem Stempel „fig ives“ in Krems, Mautern oder Guntramsdorf zeigen. Um 1900 wurden in der Hengstbergstraße bei Grabungsarbeiten römische Ziegel und Gebrauchgegenstände und 1906 im Haus des Bürgermeisters Ignaz Eberstaller ein Ziegelstück mit dem Stempelaufdruck „figulinas Ivensianas“ gefunden. 1971 fand man beim Umbau der Ybbser Stadtpfarrkirche einen römischen Grabstein, der sich nun in der Kirche befindet.

Im 4. Jahrhundert, während der großen Völkerwanderung, drangen allmählich germanische Stämme und Avaren in das römische Grenzgebiet ein und die romanischen Siedler wurden verdrängt. Wegen der fehlenden Bodenfunde im Bezirk Melk ist anzunehmen, dass die Avaren nur bis zum Wienerwald siedelten und ein unbesiedeltes Grenzgebiet bis zur Enns vorgeschoben hatten.

Im 9. Jahrhundert lässt sich an der Donau durch Bodenfunde eine dichte slawische Bevölkerung neben germanischer und römischer Restbevölkerungen nachweisen. Vor allem in den ehemaligen städtischen Zentren und Posten am Limes. Es ist davon auszugehen, dass Ybbs im Frühmittelalter ähnliche Entwicklungsphasen wie andere alte Städte durchläuft: Existenz einer alten Verteidigungsanlage aus römischer Zeit, Verfall dieser Anlage während der Völkerwanderung und Wiederaufbau durch die Bayern zur Befestigung der Grenzen. Das Land in der zum Schutz der Grenze des Karolingerreichs errichteten Mark - im heutigen Österreich - wurde an Klöster oder verdiente Gefolgsleute verliehen. 837 schenkt der Karolinger Ludwig der Deutsche der Kirche in Salzburg“ ein Gebiet im Slawenland in Ybbs: „in loco nuncupante Ipusa iuxta Ipusa flumen“. 863 gab Ludwig dem Kloster Altaich einen Besitz im Ennswald zwischen Donau, Ybbs und Url bei Persenbeug: „inter Danubiam et Ibisam“. Während der Regierungszeit Kaisers Otto I. konnte sich nach dem endgültigen Sieg über die Ungarn das bayrische Herrschaftsgebiet über die Enns nach Osten hin ausdehnen.

Vom 10. bis ins 11. Jahrhundert waren die bayrischen Grafen von Sempt – Ebersberg hier sesshaft. Sie besaßen Burganlagen an der Donau, sowohl in Ybbs als auch in Persenbeug, Grundbesitz und einen großen Hof in der Umgebung von Ybbs. Graf Eberhard von Ebersberg übergibt 1037 laut Ebersberger Chronik, seinen Besitz in Göttsbach bei Ybbs dem Kloster Geisenfeld: „ein Hof zu Gorsbach“. Die Bezeichnung Ibseburch aus dem Jahr 1073 weist darauf hin, dass der Ort befestigt war. Um die alte Burg haben sich im Laufe der Zeit immer mehr Häuser gruppiert und die Benennung Ibseburch wich der Bezeichnung Ips für die Stadt. Lit: Österreichischer Städteatlas, Ybbs an der Donau

Die Gemeinde untergliedert sich in die Orte:

  • Donaudorf, Göttsbach, (Neu-)Sarling und Ybbs an der Donau ⇨ 3370 und  
  • Sarling und Säusenstein ⇨ 3374.

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